Samstag, 19. Januar 2013

Edo (Ersteindruck)

Ich bin ja son bisschen oberflächlich, und weil mir Edo von der visuellen Gestaltung her nun auf den ersten Blick so gar nicht zusagte, hab ich's in Essen irgendwie ignoriert. Jörg hat es aber erstanden, und so konnte ich es mit ihm ausprobieren und zum ersten Mal in Ruhe von Nahem betrachten. Leider bestätigte sich dabei mein negativer visueller Ersteindruck. Noch trister kann man ein Brettspiel kaum gestalten. Alles ist in einem blaß-dreckigen gelb-grau-braun-grün und sieht sehr abstrakt aus, es gibt kaum Details auf dem Spielplan, thematisch untermauert (es geht um Baumaßnahmen in Edo, dem heutigen Tokyo, Mitte des vergangenen Jahrtausends) wird hier zumindest grafisch nichts (Vorteil aber: Man kann alle wesentlichen Spielelemente gut erkennen).

Naja, ist ja alles auch Geschmacksfrage. Spielmechanisch geht es jedenfalls darum, dass wir durch Verwendung von sogenannten Erlaubniskärtchen unsere Aktionen einer Runde programmieren. Dabei bietet uns jedes Erlaubniskärtchen vier unterschiedliche Aktionsmöglichkeiten, von denen wir aber jeweils nur eine nutzen können. Dumm also, wenn sich mehrere benötigte Aktionen auf dem selben Erlaubniskärtchen befinden, wir können aber zum Glück weitere Kärtchen erwerben, um variabler programmieren zu können. Drei dieser Kärtchen wählen die Spieler jedenfalls zu Beginn jeder Runde für sich aus, und richten diese so aus, dass sich die gewünschte Aktion auf dem Kärtchen oben befindet. Um die so bestimmten Aktionen dann aber auch tatsächlich auszuführen, müssen zudem noch Beamte (jay!) auf die unterschiedlichen Kärtchen verteilt werden. Zudem braucht man gegebenenfalls noch Samurai auf den entsprechenden Feldern des Spielplanes. Dort kann man dann etwa Rohstoffe beschaffen oder in unterschiedlichen Stadtbezirken Gebäude errichten, die je nach Gebäude-Typ Punkte und abhängig von Mehrheiten später Einkommen bringen.

Ersteindruck: Spielmechanisch fand ich's ganz interessant und würde es gerne noch ein paar mal spielen. Der "Muss-ich-haben"-Reiz hat bei mir aber nicht eingesetzt.

Erstmals gespielt am: 01.12.2012
Gespielte Partien bislang: 2
Nochmals spielen? Wenn sich die Gelegenheit nochmal ergibt...

2 Kommentare:

  1. Ich habe sowohl Edo als auch Lancaster seit deren Veröffentlichung auf dem Radar und bin sehr aufmerksam gegenüber jeder Rezension derselben. Deine "Bedenken" höre ich jetzt nicht zum ersten Mal und obwohl mich das Design auf den Fotos eigentlich immer angesprochen hat und auch die Idee mit dem Planungsmechanismus sich sehr interessant anhörte, gerät Edo wohl schnell in reine Rechnerei. Könntest Du Lancaster vielleicht dazu vergleichen???

    AntwortenLöschen
  2. Hi!

    Also das mit dem Design ist ja wie gesagt Geschmacksfrage, da solltest du Dich von mir nicht beeinflussen lassen, wenn's Dir gefällt. Habe auch schon mehrfach gelesen, dass Leute das Design "wunderschön" finden... Meine subjektive Meinung ist aber anders :)

    Die Planerei fand ich dann wiederum ganz interessant, vor allem, weil es eben nicht zu sehr ausartete, da man ja "nur" drei Aktionen plant.

    Ein Vergleich mit Lancaster fällt mir recht schwer, weil sich beide Spiele spielmechanisch doch sehr unterscheiden. Lancaster finde ich aber auf jeden Fall zehn mal schöner gestaltet, und es ist eines der wenigen Queen-Spiele, bei dem ich die Preisgestaltung wegen der Materialfülle und Qualität mal nachvollziehen kann. Spielmechanisch mag ich Lancaster auch sehr, durch den abwechselnden Einsatz der Ritter geht es immer hin und her und man muss wirklich gucken, was die Mitspieler so machen. Eine so starke Interaktion ist mir bei Edo jetzt nicht aufgefallen, aber ich habe es wie gesagt auch erst ein mal gespielt und wahrscheinlich die Feinheiten noch nicht durchblickt :)

    Dank Dir hab ich grad wieder Lust auf Lancaster bekommen :D

    Würd mich interessieren, wie du Dich entscheidest (falls du eines der beiden kaufst).

    Grüße,
    Martin

    AntwortenLöschen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.