Freitag, 14. Dezember 2012

Fremde Federn (Ersteindruck)

Fremde Federn von Friedemann Friese, 2F-Spiele, 2-4 Spieler.

Frankenstein's... äh Friedemann's Monster. Das zusammengeklaubte "Who is Who" erfolgreicher Brettpiel-Mechanismen ist nach Escape das zweite Spiel, das ich auf der Spielemesse nicht gekauft habe, nur um es wenige Tage später reumütig dann doch zu bestellen. Wesentliches Charakteristikum des Spieles: Alles nur geklaut. Worker-Placement aus Agricola, Deck-Building aus Dominion, die Kartenkauf-Leiste aus Im Wandel der Zeiten (allerdings kein Drafting aus 7 Wonders, wie ich bei meinem Vorbericht noch dachte). Thematisch eingekleidet ist das ganze als Wahlkampagne um ein nicht näher bezeichnetes Amt.

Zu Beginn dieser Kampagne haben wir nur ein paar väterliche Freunde als Financiers (Wert je 1 Geld) und ein paar kleine Presse-Auftritte (Wert je 1 Siegpunkt) in unserem Startdeck, von dem wir zu Beginn der Runde immer 5 Karten ziehen. Ist das Deck aufgebraucht, wird der Ablagestapel gemischt, wodurch auch neugekaufte Karten in den Umlauf kommen. Wie gesagt, kennt man aus Dominion. Anders als bei Dominion müssen wir aber eine der fünf Karten direkt wieder abwerfen, um anhand der Ordnungszahl der abgeworfenen Karte (bessere Karte = Höhere Ordnungszahl) die Spielreihenfolge zu bestimmen. Nettes Dilemma.

Neben den Handkarten hat jeder Spieler dann noch drei Wahlhelfer-Figuren, die nun auf die unterschiedlichen Aktionsfelder des zentralen Spielplanes eingesetzt werden und dort - sofort oder später - unterschiedlichste Aktionen auslösen: Etwa Kartennachschub, Kaufaktionen, zusätzliches Geld oder Siegpunktzugewinn. Zusätzlich kann man in dieser Einsetzphase bestimmte Handkarten ausspielen, die beispielsweise wiederum Kartennachschub ermöglichen oder uns temporär weitere Arbeiter zum Einsetzen bringen.

In der anschließenden Phase "Kauf und Erfolg" können dann, die entsprechenden Geldbestände (durch Handkarten + Aktionsfelder) und Kaufaktionen vorausgesetzt, von einer dem Spiel "Im Wandel der Zeiten" nachempfundenen Kaufleiste neue Karten hinzugekauft werden. Zusätzlich können nun Siegpunkt-Handkarten ausgespielt werden (anders als bei Dominion bringen diese also nicht am Spielende, sondern schon während des Spieles durch - gerne mehrfaches - Ausspielen Siegpunkte). Weitere Punkte gibt es durch die gewählten Aktionsfelder sowie durch gewonnene Siegpunktmarker. Letztere kommen am Ende einer Runde auf jedes nicht gewählte Aktionsfeld und gehen an den Spieler, der das Feld als nächstes wählt (kennt man aus Puerto Rico).

Das Spiel endet nach einer vorgegebenen Anzahl von Runden oder wenn ein Spieler zuvor 95 Siegpunkte erreicht bzw. alle Doktortitel verkauft wurden.

Ersteindruck:
Fremde Federn ist eine handwerklich sauber gearbeitete und detailverliebte Hommage an einige der erfolgreichsten Brettspiele unserer Tage. Die unterschiedlichen geborgten Leichenteile, äh Mechanismen, greifen meiner Meinung nach gut ineinander. Allerdings fühlt sich das Spiel für mich schon nach vier Partien leicht repetitiv an. Daher eher kein Dauerbrenner, aber alleine aufgrund der vielen schönen Details trotzdem ein willkommenes Mitglied meiner Spielesammlung.

Gespielte Partien bislang: 4
Erstmals gespielt am: 14.11.2012
Nochmals spielen: Ja, aber nicht oft in kurzer Zeit.

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