Donnerstag, 6. Dezember 2012

Die Paläste von Carrara (Ersteindruck)

Die Paläste von Carrara

Schon im vergangenen Jahr hatte der Verlag Hans im Glück zu seiner damaligen großen Messeneuheit Hawaii vorab nur sehr wenig durchblicken lassen, was für mich zur Folge hatte, dass ich das Spiel lange Zeit schlichtweg nicht auf dem Schirm hatte (ein Fehler, wie hier nachzulesen!). Bei "Die Paläste von Carrara" hat Hans im Glück nun dieses Jahr wieder die selbe blödsinnige Geheimniskrämerei veranstaltet. Meiner Meinung nach ein Ärgernis, mit dem HiG es regelmäßig schafft, eigene Spiele aus dem Rampenlicht zu nehmen. Die Katze im Sack wollte ich mir jedenfalls eigentlich in diesem Fall erneut nicht kaufen. Glück für Hans, dass es aber zumindest ein paar notorische Impuls-Käufer gibt. Und wer ist die Königin der notorischen Impuls-Käufer: Genau! Meine Freundin Annika.

Carrara ist der neueste Streich des Altmeister-Dreamteams Kramer und Kiesling. Dieses Mal führen die beiden uns nach Italien, wo wir in sechs unterschiedlichen Städten als Oberhaupte dort ansässiger Fürstenfamilien mit königlichem Auftrag prunkvolle Gebäude errichten. Als Rohstoff hierzu dienen uns Marmor, Marmor, Marmor, Marmor, Marmor und Marmor. Ne, nicht alles das gleiche, Marmor gibts nämlich in sechs unterschiedlichen Farben. Weißer Marmor ist am teuersten, schwarze Bausteine eher Ramschware. Gekauft wird der Marmor von einem zentralen Rondell: Vor jeder Kaufaktion wird dieses ein Stück weiter gedreht und auf das erste Feld ein bisschen Marmor nachgefüllt. Das Drehen hat zur Folge, dass zuvor liegengebliebene Steine immer billiger werden. Schwarzer Marmor ist so beispielsweise schon nach nur einer Drehung gratis. Gekauft werden dann beliebig viele Steine von einem beliebigen Rondellsegment. Anstatt zu kaufen, kann man in seinem Zug auch eines von neun offen ausliegenden Gebäuden errichten. Dabei ist erstmal nur die Anzahl zu verwendender Marmorsteine vorgeschrieben, nicht deren Art. Diese ist nämlich nicht von dem Gebäude selber abhängig, sondern von der Stadt, in die der Spieler das Gebäude auf seinem Tableau legt. In Lérici gibt man sich mit allem zufrieden, in Pisa oder Livorno wird nur edelster (= teuerster) Marmor verbaut. Der bloße Bau eines Gebäudes bringt dem Spieler aber erstmal nichts. Erst wenn mit der dritten Aktionsmöglichkeit entweder Gebäudeart oder Stadt gewertet werden, gibt es abhängig von Gebäudekosten und Bauort Siegpunkte oder Geld und zusätzlich sogenannte "Objekte" (sehr kreative Bezeichnung...). Sobald ein Spieler vier Mal gewertet hat und - abhängig von der Spieleranzahl - genügend Objekte gesammelt und Rohstoffe verbaut hat, endet das Spiel und es gibt nochmal ordentlich Siegpunkte.

Achtung! Spoiler zum Erweiterungsmodul  (markieren zum lesbar machen)
Die Endbedingungen und Schlußwertungskriterien können durch das mitgelieferte Erweiterungsmodul verändert werden

Ersteindruck.
Ich habe Carrara bislang nur zu zweit und in der Einsteiger-Version gespielt, die vom Verlag dringendst allen in den ersten ein oder zwei Partien empfohlen wird, weshalb das zusätzliche Spielmaterial für das Expertenspiel auch extra in einem versiegelten Umschlag mitgeliefert wird. In dieser Version fand ich das Spiel ganz nett, aber nicht besonders aufregend. Wichtig ist das richtige Timing beim Werten, insbesondere bei den Städten, da diese nur ein mal pro Spiel von nur einem einzigen Spieler gewertet werden können. In unserer ersten Partie zu zweit gab es hierbei aber nur wenige Reibungen, sondern eher schnell klare Verhältnisse. Mit mehreren Spielern sieht das vermutlich anders aus. Ich bin gespannt, was die mitgelieferten Erweiterungsmodule noch bringen. Zumindest in der Grundform ist Carrara dann aber doch eher nur ein "ganz nettes" Spiel unter vielen.

Erstmals gespielt am: 01.11.2012
Gespielte Partien bislang: 1 (zu zweit und nur in der Grundversion)
Nochmals Spielen: Natürlich, das Erweiterungsspiel muss ja auch noch ausprobiert werden. Mal sehen, was es bringt.

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